Plötzlich schrillte das Telefon. Vroni im Halbschlaf vor dem Computer sitzend
schreckte hoch und knallte mit dem Kopf gegen die Schreibtischlampe.
"Am Apparat, Vroni - Chefdisponentin und Dispatcherin - Wir transportieren
Sie wohin Sie möchten, wenn Sie einen Rollstuhl haben und nicht selbst
fahren können, oder wenn Sie eine Gehhilfe haben, aber diese nicht selbst
gehen kann von A nach B, und das für kleine und grosse Geldscheine,
sofern Sie welche haben", krächzt Vroni in den Hörer. Scheisse, denkt Vroni,
keine Morgenzigarette, kein erster Kaffee und dann soll man vernünftig
arbeiten, und notiert mit zittrigen Fingern einen Fahrauftrag. Plötzlich geht
die Tür auf, reinspaziert kommt Daniel/a. "Morgen Chefin - hmm Chef"-
säuselt Vroni - "Huch, ich habe heute echt viel Arbeit, mir klebt schon das
Muskel-Shirt an meinen Nippeln." "Schön"-flötet Daniel/a,- "Wo ist TomTom ?
Rein in mein Büro mit seinem Lümmel... ich meine, dieser Lümmel.
Heute ist Ostern". Top Disponentin Vroni watschelt in den Pausenraum, in
dem das Kollektiv der planlosen Arbeit vor sich döst. "TomTom, ab in,s
Büro zur Chefin, und putz Dir die Zähne, die Chefin mag nur
geruchsfreien Sex" - bellte Vroni. TomTom sprang auf, hocherfreut und
begann umgehend alle wichtigen Körperpartien zu reinigen. Argwöhnisch
beobachtete Vroni den Franzk, der an einem Laptop herumschraubte. Was
der an dem Laptop herumfummelt, das ist nicht normal, dachte Vroni und
schleppte sich mit einem Kaffeebecher zur Raucherinsel für das erste
"Lungenbrötchen" des Tages. Herrlich, dachte Vroni, als Sie genussvoll
den Kaffee schlürfte und die ersten Nebelbahnen sich zur Lunge
durchkämpften. Das macht geil, sinnierte Vroni und wurde feucht im
Zwickel. TomTom begab sich zur Bürotür der Chefin Daniel/a und
wechselte in die Hunde - Stellung. Die Chefin mag das, ich auch - dachte
TomTom mit feuchten Händen und krabbelte in Daniel/a,s Büro. "Komm
rein, mein kleiner Kampf - Dackel mit Deinen wedelnden Schwanz. Du
musst jetzt mit deinen Pfoten ein paar kleine Eier verknoten" - stammelte
Daniel/a aufgeregt- "Vorher, mach die Tür zu".
Mein Gott, dachte Vroni, das wird ein harter Tag für TomTom, dann kann ich
den Flötenspieler nicht für Fahraufträge einsetzen, die Chefin ist heute
wieder spitz wie ein Jagdmesser .....hmm, wem schicke ich jetzt los, für
die nächste Fahrt ? "Friedolin", röhrte Vroni, und dachte hoffentlich steckt
der nicht wieder auf der Toilette, das dauert ewig bei dem. Aufgeregt kommt
Fridolin, "Ja-meine Dispoqueen, ich erwarte Deine Befehle" - und begann
zu zappeln. "TomTom hat gemeint, Dir ist der Arsch geplatzt, und Du kannst
deshalb nicht mehr in das Fitness - Studio, aber arbeiten geht noch, oder "?
meinte Vroni streng. "Ja doch Dispomaus, das war ein Ding, als mir der
Arsch geplatzt war. Arbeiten geht natürlich, kein Thema"- Fridolin stand
stramm. "Gut", meinte Vroni, "Sei nett, oder benimm Dich wie immer,
benimm Dich wie ein Schleimer das passt am besten zu Dir. Und jetzt,
Abflug" - giftete Vroni, die schon über den nächsten Kaffee nachdachte.
Vroni grübelt über Franzk und seinen Laptop. Der hat ein Passwortbuch,
dick wie ein D5 - Schulbuch, da werde ich direkt zur Spionagenase,
denkt Vroni. Plötzlich klingelt das Telefon, bestimmt wieder ein Auftrag.
"Wem soll es unsere Firma richtig besorgen, in bar oder auf Rechnung"?
säuselt Vroni in den Hörer. "Lass das Gesülze, altes Disponenten- Luder,
hier ist Taxi - Jan-os. Was gibt es neues an der Umsatz - Front ?"
knurrt der Taxiunternehmer Jan-os in das Telefon. "Na, wie gefällt Dir
Dein neuer Job, nachdem Du 30 Jahre die Taxizentrale unsicher gemacht
hattest. Jetzt kannste Deinen Alten mit seinem 1 Fahrzeug-Betrieb keine
Touren mehr in die Brieftasche schieben", grunzt Jan-os.
"Blas dich nicht so auf, Du Hobbyunternehmer mit deiner eingekauften
Taxifirma. Vom Geschäft keine Ahnung , aber die grosse Schnauze. Wie
läuft den die Geldwäsche"? - bellt Vroni. "Ich brauche einen Plan", stöhnt
Jan-os, "mir gehen die Fahrer aus, die sind einfach nicht genug belastbar.
Die kommen auf die dümmsten Ideen wie: Freizeit, bezahlter Urlaub, mehr
Lohn. So etwas unsoziales gegenüber dem Arbeitgeber habe ich noch
nicht erlebt. Wenn Du eine Geschäftsidee hast dann ruf an, ich bin dann
selbstverständlich für Dich da, meine Teuerste. Und wenn Du Fahrer hast,
die sich verheizen lassen, dann gib sofort eine Info". schnorchelte Jan-os.
Plötzliches knacken im Hörer und Stille. Jan-os hat aufgelegt.
Vroni setzt sich stöhnend wieder auf Ihren Disponentenplatz. In Daniel/a,s
Büro ging es hoch her. "Ich habe Dir gesagt, wir brauchen mehr Vaseline
Du knallharter Quadfahrer - Rocker", quietschte Daniel/a zu TomTom.
Man hörte TomTom keuchen und stöhnen -"Ich habe bald kein Quad mehr,
keine Kohle, ich muss es verkaufen. Ich werde hier so schlecht bezahlt,
Chefin,- eh Chef. Und das bei der anspruchsvollen Arbeit. - Hilfe, ich bin
schon ganz wund, hoffentlich kann ich heute auf dem Quad sitzen".
"Du kleiner Spiesser, Du" - grummelte Daniel/a und begann TomTom mit den
Beinen über den Kopf in einem Rollstuhl mit allerlei Riemen und Bandagen
festzubinden, "...im Arbeitsvertrag steht - belastbar - das testen wir jetzt".
Vroni ging in das Kollektiv - Schlaflabor, den Pausenraum. Franzk bastelte
immer noch an seinem Laptop. "Na Franzk" - meinte Vroni - "Deine
Arbeitszeiten möchte ich haben". Franzk meint trocken: " Oki, wir können
tauschen, ich gebe Dir meine Arbeitszeit und Du gibst mir Dein Geld. Ich
werde auf der Bank schon schief angeschaut, bei den
Monatlichen Lohnüberweisungen und bin gefragt worden ob ich nur
Kurzarbeit mache. Sehr kurz, habe ich geantwortet, von morgens 5,00
bis abends 19,00. Wenn das nicht Effektivität ist."
Vroni antwortete schnippig: " Sei froh das Du ausgewählt wurdest, hier
arbeiten zu dürfen". Während Franzk seine eigentlichen
Gehaltsvorstellungen erörterte, hörte man TomTom jaulen:"....Bitte Chefin,
bitte heute keine Luftpumpe. Ich habe noch Blähungen von gestern.
Bitte, nein ........uuuaaahhhhhhh, puh, aahhhhhhh nnnnneeiiiiinnnnn".
Vroni meinte: " ....träum weiter Franzk, von Deinem Gehalt. Wir haben die
blöde Marktwirtschaft ein bisschen verändert. Wo gibt es denn sowas,
sozial ? Sind wir im Schlaraffenland, nein in Sachsen und hier gehen die
Uhren noch anders. Wir haben die Planwirtschaft behalten - unser Plan
soziale Marktwirtschaft modifizieren. So, und jetzt ein Eilauftrag, gleich
um die Ecke, dauert nicht lange. Du kannst dann danach zurück kommen,
und Frühstück machen". Vroni drückte Franzk ein Telefon in die Hand und
die Autoschlüssel mit einem Fahrauftrag. Franzk sprang in den Transporter
und fuhr im Eiltempo zum nächsten Kunde. Na warte, Du kleiner
aufmöpfiger Mitarbeiter, dachte Vroni und bewegte sich schnurstracks in den
Pausenraum um die Laptop - Tasche von Franzk zu untersuchen.
Glück gehabt, dachte Vroni, als Sie in Franzk,s Laptop - Tasche schnüffelte,
hier ist ja das Passwortbuch. Meine Güte, ist das eine dicke Schwarte.
Plötzlich ging die Tür zum Büro des Chef,s - genannt Chefin auf. TomTom kam
gekrochen. "Schnell, gib mir Arbeit. Ich muss weg, ich kann nicht mehr"-
stöhnte TomTom. "Das passt gut, ich bin sowieso beschäftigt. Los schnapp
Dir einen Transporter, und dann fährst Du ein paar lebende Leichen durch die
Landschaft. Benimm Dich, und sei höflich" - belehrte Vroni den TomTom der
sich mit zitternden Knien die Hose zuknöpfte. Kaum war TomTom verschwunden
krächzte Vroni aufgeregt." Chefin,äh Cheffchen, ich habe hier Franzk,s
Online - Welt, sein Passwortbuch". Daniel/a stürmte in das Dispo - Büro.
" Zeig her, schnell - ich bin ja so neugierig" - quietschte Daniel/a und riss
Vroni das Buch aus der Hand. Nach kurzem durchblättern schrie Daniel/a,:
" Attacke, wir starten die Aktion - roter Faden. Jetzt muss es schnell gehen.
Und jetzt organisiere das Franzk den ganzen Tag beschäftigt ist. Schick den
sonstwo hin, nur hier her darf er nicht kommen. Verstanden ?" - säuselte
Daniel/a mit süffisanten Blick und mit zynischen Ton meinte er: "Da wollen wir
doch Franzk den Arsch aufreissen, das wird lustig" - und grinsend meinte er,
"Wer sind Sie ? Wie in alten Zeiten". Zu Vroni meinte Daniel/a dann:" Du
hälst hier die Stellung. Ich muss das Material sichten und möchte nicht
gestört werden". Daniel/a verschwand in seinem Büro. Vroni dachte, meine
Güte, da ist ja die Chefin in Ihrem Element.
Dieses kleine Beispiel hat eine Fortsetzung.